UIHistories Project: A History of the University of Illinois by Kalev Leetaru
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Repository: UIHistories Project: Mathematical Model Catalog (1892 - German) [PAGE 80]

Caption: Mathematical Model Catalog (1892 - German)
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A. v. Br a u n m u h l , Studi'e iiber Curvenerzeugung.

zur Construction von Kegelschnitten angibt, die auf demselben Gedanken beruhen, wie das von uns fruher angefuhrte der Araber. Barocius, der sein Instrument wahrscheinlich unabhangig von seinen arabischen Yorlaufern 1566 erf and, gibt daselbst auch noch die Zeichnung und Beschreibung eines von ein e m Zeitgenossen Giulio Thieme (f 1588) erfundenen Zirkels, dessen mangelhafte Abbildung wir aber hier nicht wiedergeben wollen. D a s in Pig. 5. abgebilclete Instrument ist d e m der Araber so ahnlich, dass es ohne weitere Erklarung verstancllich sein dtirfte. Ein ahnliches Instrument z u m Zeichnen von Ellipsen, wahrscheinlich fiir Handwerker bestimmt, findet sich in d e m 1578 erschienenen Theatrum machinarum etinstrumentorum von Bessoni, ebenso schlecht gezeichnet als erklart, woselbst auch ein Zirkel z u m Beschreiben von Spiralen angegeben ist. D o c h halten wir uns hierbei nicht langer auf u n d erwahnen, der Zeit etwas vorgreifend, den KegelschDittzirkel des Astronomen Christoph Scheiner ( 1 5 7 3 — 1 6 5 0 ) , der auf d e m gleichen Principe wie die Instrumente des Barozzi u n d der Araber beruht, aber eine etwas bessere A u s fuhrung zeigt. Scheiner construirte ihn speciell z u m Zeichnen der Schattencurven. Diese Curven, bereits den Arabern als Kegelschnitte bekannt, scheinen im Mittelalter erst durch den oben erwahnten Maurolykus *) wieder als solche erkannt worden zu sein, als derselbe einen Tractat uber die Sonnenuhren schrieb, die damals die Mathematiker vielfach beschaftigten. Dieser Zirkel besteht (Pig. 6.) aus einer A x e A B , die unter beliebigem Winkel pag. 161, die eine Biographie des im Text erwahnten Giulio Thieme veranlasste: G. Thieme, uomo d'arme e di scieoze del secolo XVI. Venezia cla Fedele Lampertico 1891. Interessante Notizen iiber Barocius finden sich in Libri: Histoire de sciences mathematiques. t. 4. p. 85—87. — Eine sehr schone Zusammenstellung der neueren Apparate zum Zeichnen der Kegelschnitte findet man in: E. Fischer: Beitrage zur Geschichte der Zeicheninstrumente. Dinglers polytechnisches Journal. B. 188. 217. 261. *) Die Stelle findet sich in den 1553 und 1578 erschienenen „De lineis horariis libri tres." Ausg. 1575. pag. 81—82. Von da ab werden in der Literatur iiber Gnomonik die Stundenlinien stets als Kegelschnitte construirt, so z. B. in dem zu Rom 1562 erschienenen Werkchen des Commandinus: „De horologiorum descriptione" pag. 56, sowie in des beriihmten Christoph Clavius: „Fabrica et usus instrumenti ad horologiorum clescriptiooem". Romae 1586. pag. 46.