Repository: UIHistories Project: Mathematical Model Catalog (1892 - German) [PAGE 238]

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I. Abteilung. Z u m I n s t r u m e n t v o n S o m m erf eld u n d W i e c h e r t . *) Dies Instrument untorscheidet sich wesentlich von den bisher beschriebenen. Die Integration wird durch eine Amsler'sche Registrirrolle bowirkt, welche auf einer geschliffenen Glasplatte lauft. Zugieich ist das Gleiten dieser Rolle moglichst vermindert. Der von Sir ¥ m . Thomson geriigte Fehler dieser Rollen wird jedenfalls nur sehr gering sein. Die Curve y — f (x) ist auf einen Cylinder verzeichnet. Die Zerlegung von y geschieht hier nicht durch eine harnionische Bewegung, sondern dadurch, dass sich der Cylinder wahrend einer Umdrehung u m seine Axe zugieich u m eine zur letzteren senkrechte Axe dreht. Das sinnreiche, vorstehend genau beschriebene Instrument wird unzweifelhaft grosse Genauigkeit geben. Es erfordert aber fiir jeden Coefficienten An und Bn ein besonderes Durchlaufen der Curve. Dieses diirfte fiir eine specielle Untersuchung im physikalischen Laboratorium von geringer Bedeutung sein. Hanclelt es sich aber darum, eine grosse Anzahl von Curven zu analysiren, so ist dies ein wesentlicher Nachteil. I m meteorologischen Institut in London sind fiir den Zeitraum von zwolf Jahren die tagliohen barometrischen und thermometrischen Curven analysirt und zwrar bis zu den Gliedern n = 3. Mit d e m Instrumente von Sommerfeld und Wiechert ware also die Arbeit siebenmal so gross. Es m a g hier noch bemerkt sein, dass Thomson's Analysator, wie er in der Metereological Office ausgefiihrt ist, Vorrichtungen besitzt, u m durch Einschalten von Radern auch hohere Coefficienten als die fiir n = 3 zu bestimmen. I m Yergleich mit den von mir (Nr. 90) angegebenen Analysatoren, die allerdings nur im ersten Modell hergestellt sind, ist hervorzuheben, dass m e m Bestreben dahin ging, ein Instrument zu sohaffon, welches billig, transportabei und leicht zu handhaben ist, welches also namentlich fiir technische Zwecke dienlich ware, w o es auf ausserste Genauigkeit nicht ankommt. In dieser Beziehung diirfte die Construction von W m , Sharp sich besonders auszeichnen, welche ich in kurzer Zeit ausgefiihrt zu sehen hoffe. Es wird in Grosse und Handlichkeit einem Amsler'schen Integrator oder einem Coradi'schen Integraphen gleichk o m m e n und wie diese auf das Reissbrett gelegt, auf d e m die Curve gezeichnet ist. A n Genauigkeit wird es aber wohl von dem Instrumente von Sommerfeld und Wiechert erheblich iibortroflen werden. (0. Henrici.)

*) Wir schalten hicr eine uiis von Horrn Hcnrici im Nachtrag zu seinem im I. Teile des Kataloges veroffentlichten Aufsatze zugehende Note ein. Die Redaction.