UIHistories Project: A History of the University of Illinois by Kalev Leetaru
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Repository: UIHistories Project: Mathematical Model Catalog (1892 - German) [PAGE 386]

Caption: Mathematical Model Catalog (1892 - German)
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III. Abteilung. Vier Modelle aus Carton iiber die Helligkeitsflachen von gegossenem Gips bei veranderlichen ausfallenden Lichtstrahlen und bei den Einfallswinkelu von b e z w . 0, 3 0 , 605 82 lJ2 °. Naoh den Beobachtungsergebnissen von Prof. Chr. Wiener, techn. Hochsch. Karlsruhe, ausgefiihrt von dessen Assistenten, clem Staclirenclen C. Tesch, 1892. Fallt auf ein Flachenelement von gegossenem Gips Licht unter einem bestimmten Einfallswinkel ein, so erscheint dies Element unter verschiedenen Sehrichtungen verschieden hell. Diese Helligkeiten wurden von Chr. Wiener im Jahre 1883 gemessen und die Ergebnisse nach d e m Gesetze der Stetigkeit ausgeglichen. Tragt m a n die Helligkeiten auf den wechselnden Sehrichtungen odei ausfallenden Strahlen v o m Elemente aus nach einem unveranderlichen Masstabe auf, so bilden die Endpunkte der Strecken die Helligkeitsflache, welche in den Moclellen fiir die angefiihrten 4 Einfallswinkel dargestellt ist, und zwar durch Cartonscheiben nach Meridianschnitten, cleren Ebenen durch die Flachennormale gehen, und durch Kegel, deren Umdrehungsaxe dieselbe Normale bilclet. Nach dem Lambert'schen Gesetze ware die Helligkeit unabhangig von der Sehrichtung und nur mit dem Cosinus des Einfallswinkels e proportional, so dass m a n sie = cos e setzen konnte. Die Helligkeitsflache ware daher nach Lambert eine Halbkugel v o m Halbmesser cos e. Auch diese Flache ist zur Vergleichung in denselben Modellen dargestellt. Beicle Oberflachen sincl durch weisse uod schwarze an den Grenzcurven nach inn en angelegte Farbung unterschieden. Die Modelle zeigen, 1) dass die wahre Helligkeitsflache sich der Lambert'schen bei Ausfallswinkeln a von 0 bis 60° ziemlich gut anschliesst;. 2) dass fiir a ;> 60 ° die wahre Helligkeit kleiner als die Lambert'sche istr unci bei a = 90 ° etwa = 0,6 derselben wircl; 3) dass die Helligkeit bei grosseren Einfalls wink ein grosser auf clerjenigen Seite der Flachennormale wird, welche dem einfallenden Strahle gegeniiberliegt, als auf derselben Seite ; 4) dass bei Eiafallswinkeln s, welche grosser als 45° sind, eine Spiegelung eintritt, welche mit wachsendem Einfallswinkel steigt. Bei s — 75 ° ist eine cleutliche Spiegelung ocler ein Glaoz bemerkbar, welcher die grosste Starke von 2,2 bei a = 79° erreicht. Bei e = 82 Vs ° ist die Helligkeit a m starksten und = 5,2 bei a = 85°; bei e = 86XA ° ist sie a m grossten und = 14,4 bei a = 88°; also stets bei Ausfallswinkeln, die etwas grosser als die Einfallswinkel sind. Diese Ergebnisse sind eingehend dargestellt in einer Abhandlung von Chr. "Wiener „Ubcr die Zerstreuung des Lichtes durch matte Oberflachen", enthalten in der Festschrift der technisohen Hochschule zu Karlsruhe zum 40jahrigen Eegierungsjubilaum Sr. Konigl. Hoheit des Grossiierzogs Frieclrich von Baden, 1892. (Chr. Wiener.)