UIHistories Project: A History of the University of Illinois by Kalev Leetaru
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Repository: UIHistories Project: Mathematical Model Catalog (1892 - German) [PAGE 183]

Caption: Mathematical Model Catalog (1892 - German)
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Algebra, Functionentheorie. C.

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Curve des feuchten Thermometers, genau wie die Bewegung der Tafel in der Y-Kichtung der Ordinate der Curve des trockenen Thermometers fur dieselbe Abscisse entsprach. Die Tafel T ist eine k r u m m e Oberflache, die sich aus den Tabellen fiber Dampfspannung ergibt: Angenommen ihre rechte und linke Seite (Y-Richtung) ware nach Temperaturgraden von 17° bis 93° geteilt und ihre Vorder- und Hinterseite (X-Richtung) nach den gewohnlichen Differenzen zwischen den Temperaturen der feuchten und trockenen Kugel d. h. von 0° bis 23°, so ist die Holie z ernes beliebigen Punktes der Flache, der zu den Ordinaten x, y gehort, den Tabellenwerten iiber Dampfspannung proportional gemacht worden, die der Temperatur y° des trockenen Thermometers und dem Uberschuss von x° des trockenen iiber das feuchte entsprechen. Die mechanische Ausfiihrung einer geeigneten Tafel fiir eine beliebige Function von zwei Variabeln ist bei der vortreffiichen Einrichtung unserer Meclianiker ersten Ranges weder scliwierig noch teuer. Es werden circa 400 Locher mit einem genau geteilten Bohrer eingebohrt bis zu einer Tiefe, welche den Tabellenwerten entspricht und die Flache zwischen denselben wird weggefeilt und geglattet. Die Punkte, welclie zwischen clen wirklich gemessenen liegen, werden also thatsachlich graphisch interpolirt. Es war Gelegenheit, fiir dieses Instrument zwei Tafeln anzufertigen; beide wurden sorgfaltig gepriift und ausserordentlich genau befunden*); trotzdem kosteten sie nicht mehr als 120 Mark das Stuck. Der clritte Teil des Apparates ist oben in Figur 2 deutlich zu selien. Er besteht aus einem Griffel Z mit einem Gegengewichte W , der vertical und mit geringem Drucke auf der Tafel stehen kann. Der Griffel tragt oben ein horizontales Rohr, in welchem ein Stift R gleitet. Auf diesen sehlagt, so oft es notig ist, ein H a m m e r H, der, mit dem Fusse in Bewegung gesetzt, den in Figur 1 punktirt gezeichneten Bogen beschreibt; der Stift selbst punktirt auf der Platte G eine Curve, deren Ordinaten sich wie die Iiohen der Tafel andern, welche durch den aufsitzenden Griffel in dem Momente, in welchem der H a m m e r aufschlagt, markirt werden. Die Wirkungsweise des Instrumentes ist nun leicht zu iibersehen: Der W a g e n lauft eine kurze Strecke, dann werden die Schrauben m und n gedreht, bis die Fadenkreuze der Mikroskope M und N auf den zugehorigen Curven stehen und schliesslich veranlasst ein Druck des Pousses den Stift, einen Punkt einzustossen. Das ist der gauze Vorgang; der eben erwahute Sperrhaken regulirfc die Bewegung derartig, dass die markirten Punkte halbstiindigen Intervallen entsprechen, was *) Siehe Report 1871, pag. 30 wegen Besclireibuug der Priifung der ersten Tafel. Diese Tafel wurde verworfen, weil m a n die absolute Scala, nach der sie coustruirt war, ungeeiguet fancl. Sie wurde durch die jetzt im Gebrauche berindliche, ebenso genaue ersetzt.