UIHistories Project: A History of the University of Illinois by Kalev Leetaru
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Repository: UIHistories Project: Mathematical Model Catalog (1892 - German) [PAGE 576]

Caption: Mathematical Model Catalog (1892 - German)
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III. Abteilung. haben. Fig. lb zeigt die allbekannten Aequipotentialen derselben Platte samt den zugehorigen Stromlinien. Letztere, zn welchen auch der U m fang der Platte selbst gehort, sind namlich Kreise, welche durch die beiden Elektrodenpunkte gehen, erstere die zu ihnen senkrechten Kreise, deren Mittelpnnkte in der Verbindungsgeraden der Elektroden liegen und diese Gerade in Punkten sehneiden , die zu den Elektrodenpunkten harmonisch liegen. Besonderes Interesse beansprucht die Fig. 2a, welche sich auf einer kreisformigen Platte bildet, deren eine (in der Fig. obere) Halfte aus Kupfer, die andere (untere) Halfte aus Blei besteht; die beiden Halften sind langs dem (horizontalen) Durchraesser zusammengelotet. A m Rande der Bleihalfte, in den Endpunkten einer z u m Trennungsdurchmesser parallelen Sehne, befinden sich die Elektroden. Die Figur 2b ist der Abhandlung von Quincke*): ,,Ueber die Verbreitnng eines elektrischen Stromes in Metallplatten" entnommen; sie stellt die theoretisch abgeleiteten und experimentell bestatigten Aequipotentiallinien einer eben solchen Kupfer-Bleiplatte samt den zugehorigen (punktirten) Stromlinien dar. M a n erkennt, dass die Curven der Fig. 2a denselben Verlauf nehmen wie diese Aequipotentialen. Namentlich zeigt sich langs der Trenuungslinie die (bekanntlich nach dem Taugentengesetz erfolgende). Brechung der Linien beim Uebergang aus Blei in Kupfer. Vermoge dieses discontinuirlichen Uebergangs bildet sich daher auch der Durchmesser, der das Blei v o m Kupfer scheidet, deutlich ab. Auch der Umstand, dass die Stromdichte auf die Gruppirung der Eisenteilchen Einfluss ubt, indem sich dieselben an Stellen grosserer Stromdichte enger zusammenschaaren, tragt dazu bei, die Grenzlinie scharf hervortreten zu lassen. Denn ein Blick auf die Stromlinien der Quincke-schen Fig. 2b zeigt, dass in d e m mittlereu Teil der Doppelplatte die Stromdichte auf der Kupferhalfte grosser ist, als auf der angrenzenden Bleihalfte. Es werden daher dort die Eisenteile dichter zusammengeraftt, als hier, wie aus Fig. 2a ersichtlich ist. Die Figuren 3a und 3b beziehen sich ebenfalls auf einen von Quincke in der vorhin citirten Abhaudlung untersuchten Fall, namlich den der Stromung in einer quadratischen Platte, wenn eine Elektrode in der Ecke, die andere auf der von dieser Ecke ausgehenden Diagonale augebracht ist, in einer Entfernung, welche klein ist gegen die Seiten des Quadrats. In diesem Falle ist der Zuleitungsdraht zur Diagonalen-Elektrode senkrecht durch die Platte gefuhrt, wahrend der zur Ecke gehende wie sonst in der Ebene der Platte liegt. Auch hier ist die Uebereinstimmung der Maguetkraftlinien Fig. 3a mit den von Quincke theoretisch und experimentell bestimmten Aequipotentialen Fig. 3b augenfallig. Diese Methode, die aequipotentialen Linien rasch und vollstandig sichtbar zu machen, erscheint besonders willkommen in den Fallen , in welchen die Form der Platte der theoretischen Behandlung grosse, meist unubersteigliche Hindernisse entgegensetzt. Sie liefert sozusagen eine empirische Integration der eutspvechenden partiellen Differentialgleichungen. Als Beispiele niogen noch die Aequipotentialen zweier minder gewohnlichen Plattenformen angefiihrt werden. " *[ Quincke, Pogg. Ann. XCVIII. S. 382. 1856.